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Jahresrückblick

Wie war Ihr Bienenjahr?

Während die Imker im Norden mit der Frühjahrshonigernte zufrieden sein konnten, verregnete es im Süden Obst- und Rapsblüte fast komplett.

Bruno Binder-Köllhofer

Eines der schlechtesten Jahre seit Jahrzehnten!

Bruno Binder-Köllhofer, Fachberater für Imkerei, Regierungspräsidium Freiburg

Das Bienenjahr begann mit leicht erhöhten Bienenverlusten von ca. 14 Prozent. Ende Februar überraschte uns dann eine Warmwetterperiode von etwa zehn Tagen, die die Bienen zu starkem Bruteinschlag veranlasste. Im März wurde es allerdings nochmal so eisig, dass manche Völker wieder aus der Brut gingen, manche auch später wegen Futtermangel. Denn auch der April und der Mai blieben kühl und regnerisch. Die Bienen konnten so kaum ausfliegen und bis in den Mai hinein kaum Pollen und Nektar sammeln – viele Imker mussten deshalb ab April bis in den Mai hinein füttern. Durch die späten Fröste im Mai sind vielerorts auch Obst und Weinblüte erfroren. Mit der kalten Witterung und mangelndem Nektareintrag entwickelten sich die Völker schlecht. Das bisschen Honig, das die Völker im Frühjahr sammelten, brauchten sie selbst für die Eigenversorgung. In den meisten Regionen von Baden-Württemberg konnten die Imker deshalb keinen Frühjahrshonig schleudern.

Der Schwarmtrieb war dabei sehr unterschiedlich ausgeprägt: Bei manchen Völkern war er gar nicht vorhanden, andere wollten unbedingt schwärmen. Auch für die Zucht war das Wetter nicht ideal: Frühe Königinnenvermehrung führte zu unbefriedigenden Ergebnissen, weil es im Mai für die Begattungsflüge oft zu kalt und regnerisch war. Ablegerbildung machte erst ab Ende Mai Sinn, da sich die Wirtschaftsvölker nur langsam entwickelten. Überschüssige Futterwaben waren dafür keine mehr vorhanden. Entweder mussten die für die Ablegerbildung vorgesehenen Völker stark flüssig gefüttert werden (Futterwaben erzeugen) oder die Ableger gleich zu Beginn anderweitig versorgt werden.

Im Sommer wurde es honigtechnisch nicht besser: Die Lindenblüte war größtenteils verregnet und der Wald honigte auch nicht, weil kaum Honigtauerzeuger zu sehen waren – das Wetter hätte aber auch nicht mitgespielt. Später im Jahr gab es Nektar vom Indischen Springkraut (Balsamine), so konnten manche Imker immerhin ein paar Kilo Winterfutter einsparen. Nachdem bei uns 2020 viele Chronische-Paralyse-Virus-Fälle (CBPV) auftraten, hatten wir 2021 nur einen Fall. Auch mit der Varroa-Belastung sah es lange Zeit gut aus. Bis in den August waren wenige Milben festzustellen, vielleicht auch, weil die Brutmenge noch lange außergewöhnlich hoch war. Im Herbst meldeten aber immer mehr Imker, dass sie hohen täglichen Milbenfall feststellten. Vielleicht lag es mit daran, dass es im August nur tagsüber ausreichende Verdunstungstemperaturen gab, die Nächte im August hingegen sehr kühl waren und so die Varroabehandlung in der Wirkung nicht zufriedenstellend war.

Insgesamt bleibt das Jahr 2021 für die Imker im Südwesten als eines der anspruchsvollsten und zugleich eines der schlechtesten Jahre der letzten Jahrzehnte in Erinnerung.

Der traurige Rest eines Bienenvolkes von Anton Müller nach der Flut an der Ruhr in Wetter bei Hagen.

Tobias Dittmann

Höhepunktarmes Bienenjahr im Norden

Tobias Dittmann, Fachberater für Imkerei, Tierseuchenkasse Mecklenburg- Vorpommern

Während die Imkerkollegen im Süden kein einfaches Bienenjahr hatten, konnten wir im Norden zufrieden sein. Auch bei uns zog sich die Kälte im Frühjahr lange, und viele Imker mussten nachfüttern. Doch pünktlich zur Rapsblüte waren die Völker stark und brachten mit 20 bis 30 Kilo auch gute Erträge im Raps. Die Sommertracht war ebenfalls gut, je nach Region honigte die Linde, die Heide, aber auch die Kornblume. Erfreulich ist, dass die Bienen gesund durch das Jahr gekommen sind, bisher gab es auch noch keine Hiobsbotschaften von Varroa-Schäden – hoffen wir, dass es so bleibt. Zudem war positiv, dass wir dieses Jahr – trotz AFB-Monitoring – keinen einzigen AFB-Sperrbezirk hatten. Während ich sonst über das Jahr hinweg über 20 Vorträge bei Imkervereinen halte, waren es dieses Jahr vielleicht fünf. Im Sommer konnten wir dank der etwas entspannten Corona-Lage wieder mehr Vorträge und Kurse abhalten – doch dann verhinderte die Delta-Variante weitere Treffen. Das ist auch für uns Imker schade, wenn die Kontakte und der Austausch fehlen. Eine weitere Herausforderung ist es, die Imker zu erreichen, die nicht mehr in Vereinen organisiert sind und sich vor allem über das Internet informieren. Hier will ich im kommenden Jahr schauen, dass wir diese Jungimker auch über Instagram informieren. Das mag sich einfach anhören, ist aber viel Arbeit: Die Inhalte müssen erstellt und verständlich aufbereitet werden. Das wäre eigentlich schon ein Full-Time-Job, langweilig wird es also auch 2022 nicht.

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