Forschung
Bienen und Hummeln statt Feldspritze
Im Pelz von Bienen und Hummeln bleibt beim Sammelflug so einiges hängen. Als Bestäuber sind sie unschätzbar nützlich für Landwirtschaft und Gartenbau. Wie wäre es, wenn man sie damit „beauftragen“ würde, auch Material in die andere Richtung zu transportieren: aus dem Nest oder der Beute aufs Feld? Natürlich nicht Pollen oder Honig, sondern biologische Pflanzenschutzmittel, also Mikroorganismen zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten.
An dieser Idee, dem Entomovektoring, bei der Insekten als Vektoren für nützliche Pilze dienen, wird schon lange geforscht. Das kanadische Unternehmen Bee Vectoring Technology (BVT) will diese Technologie nun im großen Maßstab aus der Experimentierphase ins Freiland bringen.
Das Prinzip ist einfach: Wenn die Hummeln oder Bienen ausfliegen, müssen sie durch eine Schale mit einem Pulver laufen, das an ihrem Pelz haften bleibt. Beim Nektar- und Pollensammeln verteilen sie die Sporen eines in diesem pulverförmigen Trägermaterial enthaltenen Nutzpilzstammes in kleinen Dosen genau dort auf die Blüten, wo er wirken soll. Im Fall von BVT ist das von Hummeln oder Bienen ausgebrachte Biofungizid ein Pilz namens Clonostachys rosea, genauer der Stamm CR-7, den sich das Unternehmen mit dem dazugehörigen organischen Trägermaterial „Vectorite“ in den USA patentieren ließ.
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