Chemiefrei behandeln: Isolator plus Fangwabe

Denken Sie nicht, dass es ein Widerspruch ist, wenn man ein Naturprodukt wie unseren Honig anpreist, aber regelmäßig Chemie in den Völkern einsetzt? Ameisensäure etwa ist nicht nur sehr wetterabhängig, in meinen Augen leiden auch die Bienen darunter. Seit 40 Jahren werden chemische Mittel wie Ameisensäure, Oxalsäure, Milchsäure etc. eingesetzt, damit unsere Bienen überleben. Doch viele Imker setzen immer mehr statt weniger Medikamente ein. Sollte es nicht unser aller Anspruch sein, Bienen zu halten, die nicht nur Varroa- sondern allgemein krankheitsresistent sind? Bienen, die ohne chemische Behandlungen überleben können? Das wichtigste Werkzeug des Imkers ist der Daumen und der Zeigefinger, schlechte Königinnen sollten also abgedrückt bzw. umgeweiselt werden. Bei Völkern, die krank und stark vermilbt sind, sollte genau dies geschehen.

Doch es gibt auf dem Weg dahin auch biotechnische Alternativen, die uns unabhängiger von Wetterkapriolen machen. Ich habe für mich eine einfache und kostengünstige Methode gefunden, dem Ziel einer medikamentenfreien Imkerei sehr nahe zu kommen: Indem ich meine Königinnen bei Bedarf isoliere, also käfige und so brutfrei mache. Brutfreiheit machen die Bienen normalerweise von selbst, indem sie schwärmen. Das Schwärmen wollen wir natürlich verhindern, damit nehmen wir den Bienen aber die Brutfreiheit. Außerdem habe ich regelmäßig bei meinen Völkern erkannt, dass sie im Sommer, vor allem bei Trachtlosigkeit, von selbst aus der Brut gehen. So unnatürlich ist das Isolieren also wohl nicht.

Es gibt auch Wissenschaftler wie Dr. Ralph Büchler, Lena Frank oder Dr. Annely Brandt vom Bieneninstitut Kirchhain, die mit Bannwaben oder Käfigen sehr gute nachgewiesene Ergebnisse haben und damit meine Erfahrung sogar wissenschaftlich bestätigen. Grundsätzlich setze ich nur noch auf die biotechnische Variante; Chemie sollte nur als letzter Ausweg genutzt werden - und dann aber auch die Königin getauscht werden.