Leserbrief zum Beitrag "Eine heikle Ansage" in Heft 21/2021, Seite 11 sowie weitere Beiträge dazu
Mehr Tierwohl – Anbindehaltung adé
Das alles umso mehr, als es nach verlorener Kanzlerkandidatur gilt, mit einem entsprechenden CSU- Bundestagswahlergebnis zu zeigen, wer der bessere Kanzlerkandidat gewesen wäre. Ob dazu wie in der Vergangenheit auch die bäuerlichen Familien beitragen, ist nicht mehr entscheidend, zumal ihr politisches und gesellschaftliches Gewicht mangels Zahl und Einigkeit ohnehin erheblich geschwunden ist und sie gegeneinander auszuspielen sind.
Bleiben fürs Erste die 14 000 Anbindehalter. Ihnen mit Beratungsoffensive und Investitionsförderung unter die Arme greifen zu wollen, ist weniger Zukunft als vielmehr so etwas wie Sand in die Augen zu streuen. Viele von ihnen werden das Handtuch werfen. Von daher wäre es ehrlich, ihnen so etwas wie eine Anbindehaltungs-Aufgabeprämie anzubieten statt Millionen von Euro für Tierwohlinvestitionen auszuloben.
Fürs Zweite stellt sich generell die Frage, welche Rückendeckung die Landwirtschaft bei uns noch hat. Die, wie in anderer Sache jüngst erlebt, auf Umfragewerte und Stimmung fixierte Politik, ist dabei kein verlässlicher Partner mehr. Folglich muss die Landwirtschaft selbst wissen, was sie will und was sie kann; vor allem aber muss sie sich einig sein. Das Diskussionspapier des Bauernverbandes zur Frage: „Wie sieht Landwirtschaft 2040 aus?“ ist dazu ein guter Ansatz, wenngleich ein überfälliger Schritt.
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