Zukunftswälder

Die aktuellen Niederschläge sind notwendig und willkommen, um die Grundwasserstände zu füllen und den Waldboden mit Feuchtigkeit zu versorgen. Die Frühjahrspflanzung läuft. Hoffen wir, dass unsere eingebrachten Kulturen gut durch das Jahr kommen. War die Anlage von Forstkulturen bislang schlicht Waldbau, so ist dies heute hochpolitisch. Jeder Handgriff im Wald wird argwöhnisch beäugt. Das verunsichert die Waldbesitzer.

Staatsminister Aiwanger sprach kürzlich von „Pflanzen statt Kleben“ – richtig so, denn nur wer pflanzt, kann auch Kohlenstoff einlagern und ernten. Wenn wir pflanzen, ist das anspruchsvolles Handwerk. Was dabei zu beachten ist – hier im Heft.

Thema ist aber auch, welche Baumarten wir einbringen. Das Amt für Waldgenetik hat neue Herkunfts- und Verwendungsempfehlungen erarbeitet. Selbst das ist bereits politisch. Greifen wir zu standortheimischen Baumarten, also solchen, die sichtbar unter den sich verändernden Bedingungen belastet sind? Oder setzen wir auf die Zukunft mit standortgerechten Baumarten und verlassen uns auf die Empfehlung unserer bayerischen Fachbehörden und greifen zu solchen, die sich in den nächsten Jahrzehnten bewähren sollen? Auch hier tut sich ein tiefer forstpolitischer Graben zwischen parteipolitisch-ideologisch geprägten Romantikern und Praktikern auf.