Zum Sonntag
Gott glaubt an uns
In dem heiter-tiefsinnigen Roman wird die Lebensgeschichte von David erzählt, einem jüdischen Händler, der im Nachkriegsdeutschland wieder zu Erfolg kommt. Eines Tages will David seine fromme Geliebte beeindrucken. Er geht also am Sabbat mit ihr in die Synagoge. Da fragt sie ihn zweifelnd: „David, glaubst du denn an Gott?“ Er entgegnet: „Nun ja, eigentlich nicht.“ „Ja, warum gehst du dann in die Synagoge?“ „Weil: Gott glaubt an mich.“
Gott glaubt an mich. Von Gott her bin ich wertvoll. Seiner Zuneigung wert, und seines Zutrauens. Jeder Mensch, der diese Zeilen liest, ist es, auch und gerade der, der mit verletzten Gefühlen ringt oder Schuld auf sich geladen hat, der sich Sorgen um jemanden macht oder gerade aus einer Trauerzeit heraus wieder ins Licht tritt. So gebrochen menschliche Existenz auch sein mag: Gott glaubt an uns. Weil er uns liebt.
Seid allesamt gleich gesinnt, mitfühlend, geschwisterlich, barmherzig, demütig. Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet den anderen. Denn dazu habt ihr den Segen empfangen.
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