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Von Ebbe und Flut

Nasse Wiesen: Teilweise waren Flächen durch die anhaltende Bodenfeuchte wochenlang nicht befahrbar.

Das Jahr 2022 war zu trocken und viel zu heiß. Und auch im Winter kühlte es nur wenig ab: Die Durchschnittstemperatur lag hier bei 1,8 °C. Mitte Dezember und im Februar gab es kurze Frostphasen. Ergiebigere Schneefälle fielen meist nur in den Hochlagen.

In Bayern war der Frühling heuer mit insgesamt 245 l/m² ungewohnt nass. Der anhaltende Regen ließ nur kurze Zeitfenster für die Frühjahrsbestellung. Feldarbeiten mussten wegen mangelnder Befahrbarkeit unterbrochen und verschoben werden. Landwirtschaftliche Maschinen und Geräte, insbesondere schwere Güllefässer, führten bei den Bodenfeuchten oft zu Strukturschäden. Auch die Saat von Mais zogen sich ungewöhnlich lange hin und standen damit oft in Konkurrenz mit der Saat im Feldfutterbau aber auch Nach- und Neuansaaten im Grünland.

Pflegemaßnahmen, vor allem das Abschleppen des Grünlandes, waren im Frühjahr wegen der hohen Bodenfeuchtigkeit kaum möglich. Das Wachstum der Wiesen und des Feldfutters setzte wegen der Nässe im März und der kühlen Temperaturen im April sehr zögerlich ein. Nur ganz vereinzelt wurde daher ab Anfang Mai der erste Silage-Schnitt mit durchschnittlichen bis guten Erträgen und eher schwachen Qualitäten geerntet.

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