Nahrungsmittel: Zu viel Angebot, zu wenig Nachfrage
Die hohen Preise im letzten Jahr waren Angst getrieben. Aktuell sind die Kurse in Paris im Vergleich zum Vorjahr um 30 bis 40 % auf 230 bis 240 €/t gefallen und die Rapskurse um 40 bis 50 % auf 430 €/t. Statt hoher Gewinnmargen stehen in vielen Betrieben wieder Liquiditätsfragen im Vordergrund. Mit dem Beginn der Maisernte hat der Preisdruck in der EU-27 regional zu genommen.
Im Oktober 23 ist der Wettbewerb zwischen den Exportnationen sehr hoch. Die erwartete hohe US-Getreideernte trifft auf hohe Vorräte in Russland und in der EU-27. Hinzukommen die gut gefüllten Getreideläger in Australien und Kanada infolge der hohen Ernten des Vorjahres. Damit setzte der Preisdruck schon vor der Ernte auf der Nordhalbkugel ein. Die Ernteprognosen lassen den Markt die Botschaft aussenden, dass er jeden Tag lieferfähig ist und die Wünsche der Käufer bedienen kann.
In den Importländern für Getreide, von denen viele Länder zu den ärmsten der Welt zählen, sieht das Bild anders aus. Für die folgende Analyse wurde die Statistik des IGC um die Exportländer einschließlich Brasilien sowie China und Indien bereinigt. Im vergangenen Vermarktungsjahr sind in den Importländern die Einfuhren um 6 Mio. t auf 323 Mio. t gefallen und der Getreideverbrauch um 14 Mio. t auf 776 Mio. t.
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