Sieben Jahrzehnte im Dienste der Bauern

Heute Mittag hab ich mir eine Nudelsuppe gemacht und am Abend freu‘ ich mich auf die Brotzeit“, sagt der 95-jährige Rudolf Widmann, als er sich sein alkoholfreies Weißbier einschenkt. Kaffee braucht er keinen und er ist auch nicht heikel. „Bei mir wird alles gegessen, was auf den Tisch kommt, das war schon immer so“, sagt der Rentner aus Grafrath (Lks. Fürstenfeldbruck) auf die Frage, ob er sich besonders ernährt. Der rund 1,60 m große Mann war noch im Alter von 94 Jahren als Probenehmer für das Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung (LKV) Bayern unterwegs – natürlich mit dem eigenen Auto.

„Das Autofahren geht einwandfrei, sogar besser als das Gehen“, erklärt er und grinst, „da tut mir nichts weh!“ Dabei marschiert er noch ohne Gehstock, versorgt sich überwiegend selbst, macht den Haushalt und fährt zum Einkaufen sowie zum Arzt. Einiges liest er ohne Brille und auch seinen Blutdruck misst er selbst. Eine Gehhilfe hatte Widmann nie, bis er kürzlich mit seinem Sohn Helmut die Enkeltochter in Wien besuchte. In der Großstadt sei der Rollator ganz praktisch gewesen, daheim kommt er aber auch gut ohne die Hilfe zurecht. Auch wenn er zwischenzeitlich einige Tabletten einnehmen muss, kann man sagen: Rudolf Widmann ist topfit, gerade für dieses Alter.