Was macht Obama im Garten?

Ein Killerwurm hinterlässt Spuren der Verwüstung! Solche und ähnliche Schlagzeilen poppen derzeit hoch. Im Fokus steht ein Plattwurm, der vermutlich mit Topfpflanzen aus Südamerika nach Europa kam. Man liest, Obama nungara bewege sich flink auf seiner Schleimbahn voran und gehe auf die Jagd; auf die Jagd nach Regenwürmern und Schnecken. Ein Desaster für das Bodenleben! Eine Hoffnung bezüglich Nacktschnecken?

Nachgefragt bei Olaf Zimmermann, tätig in der Zoologischen Diagnostik beim Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg, ist Folgendes zu erfahren: „Den ersten Fund bekam ich im Oktober 2020 aus einer Gärtnerei in Pforzheim“, erzählt er. Bei seinen Nachforschungen stieß er auf Berichte des französischen Zoologen Jean-Lou Justine. Dieser hat bereits in den Jahren zuvor mit seinem Team und mithilfe von Hobbygärtnern herausgefunden, dass die Würmer schon in weiten Teilen Frankreichs verbreitet sind, vor allem entlang der Atlantikküste. In manchen Gärten fand man bis zu 100 Stück. Auch im Elsass wurde man fündig, weshalb ihm das Auftreten in Südwestdeutschland logisch erschien.

„Da wollte ich es wissen und konfrontierte meinen Plattwurm im Labor mit einem Regenwurm“, fährt der Schädlingsexperte fort. „Obama ging sofort auf den Regenwurm los, umklammerte ihn und fing an, ihn mit seinem ausgestülpten Magen zu verdauen.“ Ob aus Hunger oder aus reiner Aggression heraus, das kann Zimmermann nicht sagen, denn es existieren zum Verhalten keine Untersuchungen, weder aus Frankreich noch aus Deutschland. Nur eine Kollegin aus Regensburg berichtete, dass ihr Exemplar im Test eine Schnecke verschmähte.