Bäuerliche Familien werden globaler

Generell gilt: Alle Landwirte und ihre Familien sollten sich beraten lassen, wenn es um rechtliche Regelungen geht, die Heiraten, Trennung, Hofübergabe und Tod betreffen. Das gilt ganz besonders für Familien, die aus Mitgliedern mit verschiedenen Staatsangehörigkeiten bestehen, die Angehörige im Ausland haben oder Vermögen in verschiedenen Staaten besitzen. Die Europäische Union hat dazu rechtlich einiges geregelt, vorgesorgt und eine Reihe von Regelungen getroffen.

Die Europäische Union hat 2015 zur Klarheit über internationale Erbfälle die Verordnung über die Zuständigkeit, das anzuwendende Recht, die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen (…), kurz: EUErbVO erlassen. Sie gilt für alle Staaten der EU, außer Dänemark und Irland. Die Verordnung regelt, welches Recht und welches Gericht in welchem Staat zuständig ist. Ausdrücklich ausgenommen sind Steuerfragen. Es kann also je nach Staat zu einer Mehrfachbesteuerung im Erbfall kommen. Die EUErbVO regelt, dass stets das Erbrecht gilt, in dem der Verstorbene seinen gewöhnlichen Aufenthalt hatte. Durch „Verfügungen von Todes wegen“, wie Testament oder Erbvertrag, kann man neben den sonstigen Erbverfügungen den „Ort des gewöhnlichen Aufenthalts“ bestimmen.