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Noch längere Durststrecke vor Erholung

Während in Deutschland die Schlachtschweinepreise am Boden liegen, freuen sich andere EU-Schweineproduktionsländer über gute Erlöse unter anderem im Asienexport.

Herr Dr. Hortmann-Scholten, wie sieht es aktuell beim Schweinestau aus?

Die deutsche Schweine- und Ferkelvermarktung schiebt einen bisher noch nie dagewesenen Überhang vor sich her. Daran hat auch das Wiederhochfahren der Schlachtzahlen an den zuvor von Corona stärker betroffenen Schlachthöfen in Sögel, Emstek und Rheda-Wiedenbrück noch nichts geändert. Aktuell ist in Süddeutschland der Vion-Schlachthof in Vilshofen betroffen. Er steht seit einer Woche still wegen vermehrter Coronafälle beim Personal. Dort werden regulär etwa 20.000 Schweine pro Woche geschlachtet. Entspannung ist also derzeit noch nicht in Sicht.

Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. geht in seiner aktuellen Schätzung von über 1 Mio. Schweinen aus, die sich bei unveränderter Lage bis zum Jahresende in Deutschlands Ställen stauen könnten. Das doppelte Krisenszenario Corona in Kombination mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bringt die deutschen Schweinehalter also in extreme Schwierigkeiten und trifft sie auch finanziell mit voller Wucht. Der Schweinemarkt und in Folge der Ferkelmarkt stehen aufgrund der massiven Überhänge vor einem Kollaps, auf Erlösseite ist ebenfalls noch keine Erholung in Sicht.

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