Lupinenanbau wird wieder interessant

Die Anbauzahlen von Lupinen haben sich in den letzten Jahren im Bereich von etwa 700 ha eingependelt. Jetzt deutet sich durch züchterische Fortschritte eine spürbare Belebung der Nachfrage für den Anbau an. Insbesondere die neuen anthraknosetoleranten Sorten der Weißen Lupine sorgen für einen Aufschwung. Sie haben höhere Eiweißgehalte und scheinen auch ertragsstärker zu sein als die Schmalblättrigen Lupinen, darüber hinaus sind sie im Hinblick auf die pH-Werte des Bodens toleranter und damit auch für bessere Standorte geeignet. Die Blaue oder Schmalblättrige Lupine dominiert derzeit den Anbau, da sie bisher eine bessere Toleranz gegenüber dem Anthraknosepilz als Weiße und Gelbe Lupinen aufweist. Bei den Schmalblättrigen Lupinen gibt es zum einen die Verzweigungstypen, zum anderen endständige Sorten, die nur einen Haupttrieb (determinierter Wuchs) besitzen und dadurch gleichmäßiger und sicherer abreifen. Im Vergleich zu den verzweigten Sorten sind sie jedoch etwas ertragsschwächer.

Von Gelben Lupinen gibt es keine in Deutschland zugelassene Sorte. Für die Weiße Lupine stehen seit 2019 drei neue Sorten zur Verfügung. Frieda und Celina wurden als anthraknosetolerant eingestuft und konnten dies in den bisherigen Versuchen auch bestätigen.

Während die genannten Sorten bereits über eine Vermehrungsfläche von 177 bzw. 568 ha verfügen, scheinen bei der Sorte Victor Baer Probleme in der Anthraknosetoleranz zu bestehen. Sie wird daher vom Züchter nicht weiterverfolgt. Die Einstufungen des Bundessortenamtes (BSA) und erste bundesweite Versuchsergebnisse zeigen deutliche Ertragsvorteile der Weißen gegenüber den Schmalblättrigen Lupinen.