Sommerbraugerste muss gesund sein

Der Sommerbraugerstenanbau hat in den letzten beiden Jahren an Anbaufläche eingebüßt. Schwächere Marktpreise und Reglementierungen bei der Beregnung haben ihre Spuren hinterlassen. Doch aktuell ist Braugerste wieder gefragt und derzeit nicht nur aufgrund angepasster N-Düngung wirtschaftlich attraktiv. Ein lohnenswerter Braugerstenanbau mit guten Qualitäten benötigt neben einer ausgeglichenen Wasserversorgung auch eine angepasste Fungizidstrategie, um pilzliche Schaderreger zu bekämpfen. Vor allem die Krankheit Ramularia kann bei feuchter Witterung kurz vor der Abreife zu starken Qualitätseinbußen führen.

Ein Befall durch die Sprenkelkrankheit Ramularia collo-cygni kann nur noch begrenzt kontrolliert werden. Bei Ramularia sind deutliche Minderwirkungen bei den noch wirkenden Azolen (z.B. Prothioconazol) festzustellen. Die besten Teilwirkungen neben Prothioconazol hat der Wirkstoff Mefentrifluconazol (u.a. in den Präparaten Balaya, Revytrex). Befallsfördernde Witterung (warmfeuchte Witterung) und intensive Beregnung können schnell zu einer explosionsartigen Ausbreitung der dunkelbraunen Flecken (umgeben von einem gelben Hof) auf dem Blattapparat und an den Grannen führen. Vielfach zeigt sich die Krankheit erst wie im letzten Jahr spät nach dem Ährenschieben kurz vor der Abreife, kann aber je nach Befallsbeginn einen starken Einfluß auf Ertrag und Qualitäten (v.a. Vollgerstenanteil) haben.