Gute Aussichten für den Fleischabsatz

Anfang Januar 2022 hielt die freundliche Stimmung am Schlachtrindermarkt an, vor allem weil das Angebot fortgesetzt äußerst gering war. Sowohl die Jungbullen- als auch die Kuhpreise stiegen in den ersten Wochen des neuen Jahres noch einmal kräftig. Die Rinderschlachtungen dürften leicht unter dem Vorjahr gelegen haben. Viele Rindermastställe sind rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft noch geräumt worden. Die moderaten Schlachtgewichte deuten ebenfalls darauf hin, dass die Mäster nicht spekuliert, sondern termingerecht die Jungbullen vermarktet haben.

Für Jungbullen haben die Mäster im Mittel des Jahres 2021 deutlich über vier Euro je kg Schlachtgewicht (SG) erzielt. Die Bullenmast dürfte daher im Jahr 2021 aus ökonomischer Sicht trotz steigender Kosten erfolgreich verlaufen sein. Der Kuhfleischmarkt hat sich im Vergleich zum Jungbullenmarkt noch besser entwickelt. Hier wird voraussichtlich der Preisabstand zum Vorjahr 2020 über 60 Cent betragen. Rindfleischprodukte aus Schlachtkühen gehören damit zu den Gewinnern der Pandemie 2021. Mit Blick auf das neue Jahr 2022 erwarten Marktteilnehmer eine rückläufige Netto-Eigenerzeugung, da die Rinderbestände deutschlandweit weiter zurückgefahren werden. Auch die EU Rindfleischerzeugung wird voraussichtlich in diesem Jahr um 1,3 Prozent sinken.