22 Millionen Euro für Renaturierung

Als Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer vor Ostern der Presse den Jahresbericht des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) vorstellte, waren die derzeitigen Niederschläge noch nicht in Sicht. Dementsprechend nahm die rekordverdächtige Trockenheit breiten Raum ein; bundesweit gehörte Niedersachsen in diesem Frühjahr zu den niederschlagsärmsten Regionen.

„Den Trend zu mehr Dürre und Trockenheit müssen wir mitdenken, wenn wir uns über die bestmögliche Weiterentwicklung und den Schutz von Gewässern Gedanken machen“, sagte Meyer. Dabei würden künstliche oder in früheren Jahrzehnten begradigte und aufgestaute Gewässer besonders unter dem Klimawandel leiden. Daher sei die Rückkehr zu naturnahen Gewässerstrukturen erklärtes Ziel der Landesregierung. Sie soll mit Investitionen in Millionenhöhe vorangetrieben werden.

Triebfeder der Bemühungen sind neben der Trockenheit und dem Hochwasserschutz auch die europarechtlichen Ziele aus der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) sowie den beiden Natura 2000 Richtlinien (FFH- und Vogelschutzrichtlinie). Diese fordern „einen guten ökologischen Zustand“ von Bächen, Flüssen und Seen sowie den Schutz, Erhalt und die Entwicklung von gefährdeten gewässer- und auentypischen Arten und Lebensräumen. Bislang sind nur drei Prozent der Gewässer den Angaben zufolge in einem guten ökologischen Zustand.