Die erste Sau

Welche sind die Momente, an die man sich in seinem Jägerleben zurückerinnert? Was bleibt auf ewig im Gedächtnis? Die bestandene Jägerprüfung? Das erste Mal ganz alleine auf dem Ansitz? Das erste Stück? Alles Augenblicke und Begebenheiten, die sich für immer einen Platz in den Erinnerungen erkämpfen.

Als Jungjäger erlebt man in kurzer Zeit viele davon und dennoch gibt es Ereignisse, die so voller Überraschung, Spannung und Freude überquellen, dass es eine ganze Zeit dauert, bis der Verstand einem sagt, dass das alles wirklich so passiert ist. So war es bei meinem ersten Schwarzkittel, den ich erlegen konnte. Es brauchte seine Zeit, ehe ich begriff, dass dieser Meilenstein hinter mir lag.

Nach den bestandenen Prüfungen war für mich klar, dass der eigentliche Weg zum Jägersein jetzt erst begann. Die ersten Sporen wollten verdient, sowie das Wissen vertieft und angewandt werden. Glücklich konnte ich mich schätzen, dass mich die Jagd- und Naturschule Hessen aus Reichelsheim direkt unter ihre Fittiche nahm und mich weiter anleitete. Direkt alleine raus? Nein, das kam nicht in Frage. Nach und nach sollte das Wissen vermittelt werden, damit möglichst keine Fehler passierten. Die ersten Male noch geführt – wie beim ersten Stück oder dem ersten Maibock – folgte alsbald der Gang alleine auf die Kanzel. Das korrekte Ansprechen, Entfernungen einschätzen und anderes unerlässliche Handwerkszeug, stand bereits vorher auf dem Plan für „weitergehenden praktischen Unterricht“, für den ich nach wie vor sehr dankbar bin. Auf technische Hilfsmittel wollte ich aber nicht verzichten. Deswegen gehört der Entfernungsmesser nach wie vor zu meiner Ausrüstung.