Aussagekraft von Streckenlisten

Vor genau vierzig Jahren ging es dem Wald nicht gut. Die Deutschen hatten Angst, dass er stirbt. Der Grund: saurer Regen. So nannten Experten Niederschlag, dessen pH-Wert mit etwa 4,2 bis 4,8 deutlich niedriger lag als der Wert von normalem Regenwasser mit 5,5 bis 5,7. Als Hauptursache galt die Luftverschmutzung durch säurebildende Abgase wie Schwefeldioxid und Stickoxide. Sie entstehen bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle oder Öl. Außerdem kamen noch Trockenschäden aus dem heißen Sommer 1976 sowie Frost- und Schneeschäden aus dem Winter 1978/1979 hinzu. In der Folge bestanden ganze Waldreviere nur noch aus kahlen Baumstrünken.

Gleichwohl herrschte in den Wäldern reiches Leben – vor allem beim Schalenwild. Denn nicht nur die Spätfolgen der Wetterextreme und der saure Regen machten den Bäumen zu schaffen, sondern auch Verbiss- und Schälschäden. Manche damalige Förster verstanden sich primär als „Jagd-Beamte“ und statt einen an die landschaftlichen Verhältnisse angepassten artenreichen Wildbestand und dessen Lebensgrundlagen zu sichern, förderten sie gemeinsam mit vielen der damals rund 260.000 Jagdscheininhaber bevorzugt Geweihträger. Offizielles Hegeziel waren zu dieser Zeit Trophäen mit langen, starken und endenreichen Stangen mit weiter Auslage.