Zupfen statt schneiden

Ging es in der letzten traction Ausgabe Mai/Juni 2024 noch darum, wer welche Art und Breiten von Getreideschneidwerken liefert und wohin der Trend bei den Schneidwerken geht, befassen wir uns in dieser Ausgabe passend zur Getreideernte intensiver mit einem alternativen Erntevorsatz für Mähdrescher.

Wenn wir uns an die Erntebedingungen aus dem letzten Jahr erinnern, trieb das Wetter einige Betriebe zur Weißglut und den Getreidedrusch bis tief in den Herbst hinein. Etwas anders sah es beim Ackerbaubetrieb Bartens aus Göttingen aus. Als wir zum Dreschen vor Ort waren, waren wir wohl weit und breit die einzigen auf dem Feld. Das lag vor allem an dem Stripper-Vorsatz von Shelbourne Reynolds, den der Betrieb vor einem John Deere S680i montiert hatte. Seit vier Jahren haben sie den aus den USA importierten Erntevorsatz im Gebrauch.

Das englische Unternehmen Shelbourne Reynolds hat sich primär auf die Entwicklung und Produktion von Erntevorsätzen spezialisiert, genauer gesagt auf sogenannte Ernte-Stripper (engl. to stripe = abstreifen) und Pick-ups für Drescher. Zwar geht die Historie des Unternehmens bis auf das Jahr 1975 zurück, den Start mit den Strippern feierte es jedoch erst 1990. Der amerikanische Markt konnte schnell für sich gewonnen werden und die Farmer schätzten die gute Integration in ihr Direktsaatverfahren.