Trotz aller eingeleiteter Maßnamen dringt die ASP weiter nach Westen vor. Es muss also etwas schief laufen. Für die Bekämpfung einer Seuche gilt grundsätzlich die empfängliche Wildpopulation maximal zu senken, um die Infektionskette zu unterbrechen. Unter den aktuellen Verhältnissen betrifft dies die hohen Schwarzwildbestände. Die Bejagung gestaltet sich jedoch sehr schwierig, da es sich durch den hohen Wolfsdruck zu Großrotten vereinigt hat. Um diese aufzulösen, muss die Bedrohung des Schwarzwildes durch die hohen Wolfsbestände aufhören. Dies ist nur möglich durch Abschuss und Festlegegung eines Akzeptanzbestandes.
Da sind die Politiker gefordert! Es steht die Frage: Entweder hohe Wolfsbestände oder ASP-freie Hausschwein- und Schwarzwildbestände. Die Ausbreitung der ASP erfolgt von Rotte zu Rotte. Es muss aber noch andere Faktoren geben. Die Caniden, zu denen der Wolf gehört, haben die Eigenart sich auf übelriechenden Stellen zu „suhlen“. Dazu zählen auch Kadaver von ASP erkranktem Schwarzwild. Wölfe können sich vom Hinterhaupt bis Mitte Brustkorb auf der Rückenlinie nicht pflegen und behalten so hochinfektiöses Material in ihrem Balg. Sogenannte Wanderwölfe, die aus einem Rudel ausgestoßen werden, tragen dann das infektiöse Material über weite Strecken. Dr. Joachim Schierig, 01561 Großenhain