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„Gemeinsam Kitze retten!“

Manche Dinge passen einfach nicht zusammen: die Geburt der Rehkitze in der Wiese und die anstehende Mahd derselben. Gerade an Waldrändern fürchten viele Landwirte diese Situation: Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kommt ein Kitz zu Schaden. Keine schöne Situation – so etwas will niemand erleben. Zudem kann es eine Straftat sein, ein Kitz zu töten.

Auch deshalb gilt es, Regeln einzuhalten, um die Kitze so gut wie möglich zu schützen. Eine der wichtigsten Maßnahmen betrifft die Kommunikation. Nur wenn ein Jäger weiß, dass gemäht wird, kann er handeln. Der Landwirt sollte ihn mindestens einen Tag im Voraus informieren.

Das gilt auch, wenn der Lohnunternehmer mäht. Er muss wiederumsicherstellen, dass der Jäger vor dem Mähen informiert wird. Landwirt und Lohnunternehmer sehe ich hier in der Pflicht. Je früher der Jäger informiert wird, desto eher kann er sich im Revier umschauen und entdeckt schon die ein oder andere Ricke.

Eine weitere Maßnahme ist das Vergrämen. Hier gibt es verschiedenste Techniken, angefangen von Wildscheuchen bis hin zu elektrischen Wildrettern, die blinken und auch Töne abgeben. Sie sollen die Ricke dazu bewegen, die Wiese mit ihren Kitzen zu verlassen. In vielen Gemeinden gibt es auch Organisationen, die bei der Kitzrettung helfen. Nehmen Sie Kontakt mit ihnen auf, denn sie können teilweise mit Drohnen und Wärmebildkameras helfen.

Die Technik wird hier immer besser. Das zeigt auch unser Beitrag über thermal DRONES. Die Software hilft beim Entdecken der Kitze und schickt die Helfer per App – wie ein Navigationsgerät – an die Stelle, wo sich ein Kitz befindet – und das mit hoher Sicherheit.

Es gibt Mähstrategien, die Kitze schonen. Einfach von außen nach innen mähen sollte der Vergangenheit angehören! Besonders an Waldrändern sollte jeder Beteiligte besonders vorsichtig sein und dem Wild die Möglichkeit geben, auch dorthin flüchten zu können.

Viele Jäger unterstützen Sie als Landwirt dabei, die Kitze zu schützen. Nutzen Sie das Angebot, denn wer nichts zum Schutz der Kitze tut, macht sich strafbar. Dannkommtes schnell zur Anzeige und es drohen mindestenshohe Geldstrafen.

Wie sagte letztlich ein Jäger: „Ich unterstütze euch bei der Suche nach den Kitzen vor dem Mähen. Ich muss es nur wissen. Wer aber nichts tut und es kommt ein Tier zu Schaden, den zeige ich an!“ Hat er nicht Recht? Ich wünsche schon jetzt eine gute Mähsaison, ohne dass ein Kitz zu Schaden kommt. ●

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