Rettung für die Regionalsprache

Schnacken, snacken, proten (auf Hochdeutsch: sprechen) – ja, wie heißt es denn nun auf Platt? „Im Plattdeutschen gibt es keine Standardsprache für alle, so wie im Hochdeutschen“, sagt Prof. Doreen Brandt. Sie ist Juniorprofessorin für niederdeutsche Literatur an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. „Die Vielfalt im Niederdeutschen ist einerseits eine Herausforderung für die künftigen Lehrerinnen und Lehrer und den Sprachunterricht in der Schule“, erklärt sie weiter. „Andererseits kann man die Unterschiede in Schreibweise und Aussprache auch gut als Thema in den Platt-Unterricht einbauen.“

Ob Ost- oder Nordfriesland, Hannover oder Osnabrück: Die Unterschiede im Niederdeutschen sind teils groß. Das hängt gar nicht unbedingt von der räumlichen Entfernung ab, denn Aussprache und Wortwahl können sich bereits in benachbarten Dörfern stark unterscheiden. Und so bringen auch die meisten der Studentinnen und Studenten, die sich für den neuen Studiengang „Bachelor Niederdeutsch“ eingeschrieben haben, ganz individuelle Vorkenntnisse mit, zum Beispiel aus dem Schleswig-Holsteinischen und dem Ostfälischen Platt. Niederdeutsch-Kenntnisse sind aber keine Bedingung für das Studium – die Sprache zu lernen, steht mit auf dem Lehrplan.