Beizung: Nach der Ernte ist vor der Aussaat

Flugbrand, Steinbrand, Streifenkrankheit und weitere samenbürtige Krankheiten beeinflussen den Pflanzenaufgang negativ und können lückige Bestände, Mindererträge, aber auch Qualitätseinbußen und Vermarktungsprobleme hervorrufen. Dabei können diese Erreger schon vor der Aussaat durch eine passende Saatgutbeizung gezielt und relativ preiswert bekämpft werden. Die Beizausstattung sollte mit entsprechender Wirkungsbreite auf die Anbausituation abgestimmt werden. Bei der Auswahl machen sich wie überall die zunehmenden Wirkstoffverluste bemerkbar.

• Was fällt weg, was bleibt? –Ende für EfA, Orius universal und Rubin TT

Der Markt für Getreidebeizen befindet sich derzeit im Umbruch. Viele bewährte Wirkstoffe verlieren ihre Zulassung, wie zuletzt das Triazoxid und das Prochloraz. Nur vereinzelt sind Neuzulassungen, meist mit bekannten Wirkstoffen, in Sicht, aber noch nicht auf dem Markt. Bereits in der Aufbrauchfrist befinden sich Orius Universal und Rubin TT (für beide gilt letzte Aussaat bis 30.06.23) sowie EfA (letztmalige Aussaat 30.03.23). Diese Produkte sind bereits widerrufen und nicht mehr handelbar. Weitere Wirkstoffe werden wegfallen. Im Zuge dessen werden auch im Beizsegment vermehrt nichtchemische Produkte mit z.B. Aminosäuren und Spurenelementen entwickelt und stellen einen recht unübersichtlichen Markt dar.