Willkommen im 21. Jahrhundert!

Seit fast 25 Jahren sind die Jagdmedien mein berufliches Zuhause. Und ich habe mich vom ersten Tag an wohl gefühlt, ich wurde respektiert und mein Netzwerk hat sich rasant vergrößert. Ob bei Branchentreffen wie Jagdmessen, Gesellschaftsjagden oder Redaktionskonferenzen mit den „alten weißen Männern“ – meine damaligen und heutigen Kollegen möchten mir diesen Seitenhieb verzeihen – Geringschätzung habe ich kaum erleben müssen. Natürlich gab und gibt es an der ein oder anderen Stelle am Streckenplatz oder am Schießstand abgedroschene und auch völlig überflüssige Chauvi-Sprüche. Aber für mich war das nie mit böswilliger Absicht und Grund zum Anlass, eine besondere Beachtung als weibliche Minderheit in der „Männerdomäne“ einzufordern. Mit dem richtigen, selbstbewusst gesetzten Konter sind diesen Prachterpeln schließlich schnell die Schwingen gestutzt.

Sie merken, ich fühle mich pudelwohl unter meinesgleichen. Vielleicht habe ich deshalb den gesellschaftlichen Debatten zwecks Gleichstellung und/oder Frauenquote nicht immer folgen können. Oder stimmt das Vorurteil über uns Jäger, dass wir zu traditionell, gar antiquiert sind? Haben wir den Anschluss an die gemeinen öffentlichen Grundsatzfragen und „echten“ Herausforderungen unserer Zeit verpasst, oder waren wir zumindest in diesem Punkt unserer Zeit einmal voraus? Ich bin mir sicher, Letzteres ist der Fall. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen beste Erholung in der Schonzeit.

Waidmannsheil!