So klappt es wieder mit der AFP-Förderung

Ein Masthähnchen entsprach nicht mehr wie in den Vorjahren 0,004 GV (1 GV=250 Masthähnchen), sondern schlug nun mit 0,03 GV (1 GV=33 Masthähnchen) zu Buche. Bei Legehennen war die Berechnungsgrundlage von 0,004 GV auf 0,014 GV geändert worden.

Das Problem: In Niedersachsen können nur Betriebe eine AFP-Förderung beantragen, deren Tierbesatz unter 2 GV/Hektar liegt. Was das in der Praxis bedeutet, erklärt Eiko Harms vom Landesverband Niedersächsische Geflügelwirtschaft (NGW): „Will ein Hähnchenmäster mit einem 30.000er Stall für den Anbau eines Wintergartens AFP-Mittel beantragen, musste er bisher 60 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche nachweisen. In diesem Jahr bräuchte er auf einmal 450 Hektar. Damit kann de facto kein Hähnchenmastbetrieb in Niedersachsen AFP-Mittel beantragen.“ Ähnlich sieht es bei Legehennen aus: Für den Neubau eines Biolegehennen-Stalles mit 15.000 Plätzen wären vergangenes Jahr 30 Hektar nötigt gewesen zu beantragen, nach dem neuen GV-Schlüssel sind es jetzt 105 Hektar, um unter 2 GV/Hektar zu bleiben.

Das Ziel der AFP-Förderung soll das Voranbringen des Tierwohls sein. Doch Berater und Betriebe mutmaßen, dass gar keine Weiterentwicklung in diese Richtung gewollt sei. Dabei sind die AFP-Mittel gerade auch für diesen Zweck gedacht, nämlich die Umsetzung von mehr Tierwohl in der Praxis.