GFS: Geruchsgeprüfte Pietrain-Väter für die Ebermast im Angebot
Wollen sie ganz auf die Kastration verzichten, kommt für den abnehmenden Mäster neben der Impfung gegen den Ebergeruch, die Jungebermast in Frage. Hier sind Absprachen mit dem Ferkelabnehmer nötig, bzw. für den Mäster auch Absprachen mit dem Schlachthof. Werden Jungeber gemästet, kann es beim Fleisch der geschlechtsreifen Tiere bekanntlich zu Geruchsabweichungen kommen. Hervorgerufen werden diese durch die Einlagerung von Androstenon und Skatol im Fettgewebe.
Bei der Besamungsorganisation GFS-Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung eG stehen für Sauenhalter, deren Ferkelabnehmer auf die Jungebermast setzen, auf Ebergeruch geprüfte German-Pietrain-Endstufeneber zur Verfügung. Die GFS hatte an mehreren Verbundprojekten des Bundeslandwirtschaftsministeriums teilgenommen, bei denen es um die Erforschung der Hintergründe des Ebergeruchs ging. Mitbeteiligt an diesen Verbundprojekten war auch die Zuchtorganisation German Genetic, Stuttgart, mit ihren German-Pietrain-Ebern. Diese brachte 2012 mit „Inodorus“ den ersten Eber auf den Markt, der wenig geruchsauffällige männliche Nachkommen lieferte. Andere Zuchtorganisationen folgten.
Als erstes wurde in den Verbundprojekten untersucht, welche Erblichkeit es bezüglich der Hauptverursacher des Ebergeruchs, Androstenon und Skatol, gibt. Für Androstenon wurde eine Erblichkeit von 64 % und für Skatol von 48 % ermittelt. Damit lassen sich diese Merkmale gut züchterisch beeinflussen und im Rahmen von Nachkommenprüfungen nutzen. Eine Problematik besteht darin, dass es einen gewissen Antagonismus zu Fruchtbarkeitsmerkmalen beim Eber gibt. So fand man in den Projekten heraus, dass sich die Hodengröße bei der Zucht auf weniger Ebergeruch verkleinert.
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