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PROGNOSE

Milchmarkt 2020: Corona verhindert Markterholung

Andreas Gorn ist Experte für Milch und Milchprodukte bei AMI

Der Start in das Jahr 2020 stand für den deutschen Milchmarkt unter guten Vorzeichen. Die Produktmärkte zeigten sehr stabile bis festere Preise. Es gab keine öffentlichen Bestände in der EU und heimische Ware war im Export so wettbewerbsfähig wie lange nicht mehr. Das machte, bei fortgesetzt wachsender internationaler Nachfrage, Hoffnung auf einen anhaltend umfangreichen Export. Auch die Erwartungen an die Entwicklungen der Erzeugerpreise waren vor diesem Hintergrund nach oben gerichtet. Hier waren es zunächst die festeren Preise an den Produktmärkten, die im vierten Quartal 2019 das Bild bestimmten und zeitverzögert die Richtung weisen sollten. Die – trotz leicht steigender Milchanlieferung – feste Marktsituation zu Jahresbeginn deutete zunächst nicht auf einen Richtungswechsel bei den Erzeugerpreisen hin.

Mit dem Ausbruch des Coronavirus in China und der im weiteren Verlauf raschen Ausbreitung in anderen Regionen der Welt haben sich die Aussichten am Milchmarkt jedoch spürbar eingetrübt. Teilweise waren die psychologischen Einflussfaktoren auf den Markt stärker als die tatsächlichen Veränderungen von Angebot und Nachfrage. Absatz und Handel kamen ins Stocken, da die Käufer am Weltmarkt sehr zurückhaltend agierten. Neben den Unsicherheiten entstanden auch logistische Probleme in der Lieferkette, vor allem im globalen Handel. Container waren nicht ausreichend verfügbar, was zu erhöhten Frachtkosten führte. Ende März wurde aus China von einer beginnenden Normalisierung berichtet. Dies konnte die Verwerfungen in Europa aber nicht auffangen. Die Preisanstiege an den Produktmärkten kamen deshalb zum Stillstand und schnell folgten Preisabschläge. Davon waren vor allem Bulkprodukte wie Milch- und Molkenpulver, aber auch Blockbutter und Käse betroffen.

Auf der Verbraucherebene lösten die Unsicherheiten und die von der Regierung beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus hingegen kurzfristig starke Hamsterkäufe aus. Insbesondere für haltbare Produkte stieg der Bedarf sprunghaft an. Durch die Verlagerung des Lebens in die eigenen vier Wände pendelte sich der Inhouse-Konsum, nach Abflauen der Hamsterkäufe, teils auf höherem Niveau ein. Der Außer-Haus-Verzehr in Restaurants und Kantinen ging durch die Schließungen hingegen stark zurück und belebte sich erst wieder zur Jahresmitte durch die Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebes in der Gastronomie.

Auf der Erzeugerebene bestimmten im zweiten Quartal die Verwerfungen an den Produktmärkten, die sich in Folge der Corona-Pandemie eingestellt hatten, das Bild. Die schlechteren Verwertungen der Molkereien bei nahezu allen Milcherzeugnissen haben zeitverzögert auch zu Abschlägen bei den Milchpreisen geführt. Die Preisrücknahmen auf der Erzeugerseite fielen durch das schnelle Auf und Ab bei den Produktpreisen jedoch wieder in eine insgesamt festere Marktsituation. Seit Mai konnte sich der Milchmarkt allmählich von den Auswirkungen der Corona-Pandemie
erholen. Zur Jahresmitte bewegen sich die Preise an den Produktmärkten überwiegend wieder auf ­höherem Niveau.

Für das zweite Halbjahr ­bestehen viele Unsicherheiten. Bleibt die Nachfrage hinter den Erwartungen zurück, könnte sich das Bild schnell wenden, selbst ohne Steigerung des Angebotes. Zwar wird der heimische Konsum durch Nach-Corona-Effekte wie Öffnung der Gastronomie oder Urlaub im eigenen Land angekurbelt, jedoch dürfte die Rezession im In- und Ausland die Kaufkraft einschränken. Vor diesem Hintergrund muss sich die derzeit festere Lage auch im weiteren Verlauf behaupten. Bei aller Erholung, die sich im Mai und Juni gezeigt hat, dürften die Milchpreise voraussichtlich über die Jahresmitte weiter nachgeben. Sofern sich die Entwicklungen als nachhaltig erweisen, könnte es zum Spätsommer zu einer Stabilisierung der Auszahlungsleistungen kommen. (oz)

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