Parkinson – wer soll es künftig zahlen?

Seit Parkinson als Berufskrankheit für Landwirte im Raum steht, hat sich einiges getan. Nun hat sich der Deutsche Bauernverband (DBV) zu Wort gemeldet undseine Forderung nach zusätzlichen Bundesmitteln für die Landwirtschaftliche Unfallversicherung (LUV) bekräftigt: „Die beitragszahlenden Unternehmen in der Berufsgenossenschaft dürfen nicht allein für die Folgen der oft Jahrzehnte zurückliegenden Erkrankungsursachen haftbar gemacht werden“. Mit diesen Worten bringt Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands, die Sorge vieler Betriebe auf den Punkt.

Zur Erinnerung: Der Ärztliche Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten hat im vergangenen Jahr empfohlen, das Parkinson-Syndrom durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in die Liste der Berufskrankheiten aufzunehmen. Seitdem wird Parkinson gemäß § 9 Absatz 2 SGB VII „wie“ eine Berufskrankheit als Versicherungsfall für Landwirte anerkannt. Die SVLFG hat inzwischen mehr als 8.000 Versicherte angeschrieben, bei denen Hinweise auf eine mögliche Parkinson-Erkrankung vorlagen. Doch ein Großteil der Verfahren ist frühzeitig zu einem Ende gelangt.

In rund 3.000 Fällen entschieden sich die Betroffenen gegen eine weitere Prüfung oder reagierten nicht auf die zugesandten Fragebögen. Die Anträge wurden daraufhin abgelehnt. Weitere etwa 2.000 Fälle fielen weg, weil die geforderte Diagnose „primäres Parkinsonsyndrom“ nicht bestätigt werden konnte. Gemeint ist damit die klassische Form der Krankheit, erkennbar unter anderem an Bewegungsstörungen und dem typischen Zittern der Hände.