Uhr lässt sich nicht zurückdrehen

Bei einem Meter hoher Hühnerhirse auf unseren unkrautwüchsigen, humosen Sand- und Anmorböden, mehr Hackarbeit bei zwölf Euro Mindestlohn, wenn Saisonkräfte zu beschaffen sind. Weniger entwässerte Moorböden? In den Tageszeitungen wird gerade verbreitet, dass knapp eine Milliarde Menschen hungern oder mit dem Hungertod kämpfen. Auch in Mitteleuropa hat es immer wieder Hungersnotzeiten gegeben.

Ich erinnere nur einmal an den Ersten Weltkrieg um 1917, Hunger in den Städten auch als Folge von Krautfäule und Nitratmangel, das wenige N wurde zur Munitionsfertigung benötigt. Das gerade erst entwickelte Haber-Boschverfahren zur Ammoniakherstellung im Großindustriellenverfahren lieferte wegen fehlender Anlagen zu wenig Ware. Mein Fazit: Die Uhr lässt sich nicht zurückdrehen. 

Die ökologische Landbewirtschaftung lässt sich rentabel auf Dauer betreiben, auf von Natur aus sehr fruchtbaren Böden, bis die löslichen Nährstoffe verbraucht sind bei dauernder Abfuhr von Ernteprodukten. Der ungebremste Verbrauch an fruchtbaren Ackerböden für weitere Schnell- und Umgehungsstraßen kann so nicht weiter gehen. Der zukünftige Verkehr mit fossiler Antriebsenergie und Co2-Freisetzung kann nur ein Auslaufmodell sein. Das Verkehrsgewusele in den Städten muss aufhören.