GAP: Der Krieg hat Folgen

Leider wissen wir nicht, wo wir derzeit stehen. Ist das Schlimmste des Krieges schon vorbei oder liegt es noch vor uns und vor allem vor den Menschen in der Ukraine? Aber auf jeden Fall hat es Folgen für die Gemeinsame Agrarpolitik, wenn die Produktion in der Kornkammer Europas ausfällt. Hinzukommen die Herausforderungen der Energieversorgung, steigende Düngemittel-, Futtermittel- und Dieselpreise oder auch die instabilen Versorgungsketten und Warenströme. Das alles wird einen Einfluss auf die aktuelle und die neue GAP haben. Und die EU-Kommission hat bereits reagiert. So betrifft ein Vorschlag der Kommission die Brachflächen und Zwischenfrüchte im Rahmen der Ökologischen Vorrangflächen, die für die Produktion genutzt werden können. Der Bund muss nun schnellstmöglich entscheiden, wie Deutschland hier handeln will. Der Landwirtschaftsminister Cem Özdemir hat hierfür eine Änderung der Direktzahlungen-Durchführungsverordnung vorgelegt. Danach könnte beispielsweise der Aufwuchs der Stilllegungsflächen oder die Zwischenfrüchte als Futter genutzt werden. Das hört sich erst einmal wenig an, aber das liegt daran, dass es ganz schnell gehen musste. Dieser Entwurf ist nun in die Anhörung gegangen. Jetzt können die Länder ihre Vorschläge einbringen und am 8. April soll der Bundesrat darüber entscheiden. Erst danach kommt es zur Veröffentlichung. Für die Bestellung wird das alles sehr knapp sein.