Rufe nach Entnahme werden lauter

Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) hat sich deutlich für die Wolfsentnahme in der Chiemgauregion ausgesprochen. Sollte sich bei der Analyse der DNA-Proben nach den jüngsten Rissen herausstellen, dass der Verursacher ein und der selbe Wolf sei, „muss eine sofortige Entnahme möglich sein“, sagte die Ministerin nach einem Gespräch mit Weidetierhaltern, das zuvor unter Ausschuss der Öffentlichkeit im Gemeindesaal von Bergen stattfand.

In den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land war es seit 12. Dezember nahezu täglich zu Nutztierrissen gekommen. Die Datenlage ist noch unsicher, das mit dem Wolfsmonitoring befasste Landesamt für Umwelt (LfU) ist noch mit der Erfassung beschäftigt. Bestätigt wurden bislang eine verletzte Ziege in Bergen, vier tote und zwei verletzte Schafe in Unterwössen, ein totes Wild in einem Rotwildgehege in Inzell (Lks. Traunstein), zwei tote Ziegen in Nußdorf (Lks. Traunstein) sowie zwei schwer verletzte und zwei tote Schafe in Marktschellenberg (Lks. Berchtesgadener Land).

Mehrere Gemeindebürger meldeten Wolfssichtungen in Siedlungsnähe. Ein Autofahrer hatte zuletzt gefilmt, wie ein vom LfU als Wolf eingestuftes Tier mitten durch den Ortskern von Bergen lief. Landwirtschaftsministerin Kaniber war daraufhin auf Einladung des BBV-Ortsverbandes Bergen zu einem nicht-öffentlichen Gespräch gekommen.