Technik, Trends und Tierhaltung

Schon heute können Hühner, Schweine oder Rinder Tag und Nacht beobachtet werden. Es wird 24/7 gemessen, ob es im Stall zu laut oder zu leise, zu warm oder zu kalt ist. Dadurch lassen sich die Tiergesundheit und das Tierwohl verbessern, lassen sich Emissionen und Geld, aber auch Zeit und Nerven sparen.

Leider gibt es all das nicht umsonst. Damit meine ich nicht nur die Investitionskosten, die für manche Systeme durchaus beträchtlich sein können. Ich meine auch den persönlichen Einsatz, den Landwirte leisten müssen, um von der KI wirklich profitieren zu können. So ist zuallererst ein grundsätzliches Verständnis digitaler Systeme notwendig. Man muss kein Programmierer sein, sollte die Funktionsweise aber zumindest grob verstehen, um mithilfe der Ergebnisse, die die KI liefert, gute Entscheidungen treffen zu können. Hinzu kommt, dass diese Ergebnisse nicht isoliert betrachtet werden sollten. Sie führen oftmals nur dann zu einem echten Mehrwert, wenn sie im Zusammenhang mit Technik, Tier, Umwelt und Wirtschaftlichkeit betrachtet werden.

Eine weitere wichtige Voraussetzung ist der Wille, sich regelmäßig mit technischen Neuerungen vertraut zu machen und sich darüber auszutauschen. Denn oft braucht es eine Zusammenarbeit mit den Herstellern, Beratern oder Forschungseinrichtungen, damit die Systeme auch wie gewünscht funktionieren. Die Nutzung von KI bringt zudem mit sich, dass sich Routinen auf dem Betrieb verändern werden. Entscheidungswege und Arbeitsabläufe können erst einmal durcheinandergeraten und müssen neu erarbeitet werden. Wer starr an Bekanntem festhält, wird es schwerer haben, vom Potenzial zu profitieren.