Rente: Pflichtbeiträge nicht aufstocken

Doch Vorsicht: Beides gleichzeitig ist nicht möglich! Das musste jüngst eine freiwillig Versicherte schmerzlich erfahren. Als Selbstständige hat sie sich vor 20 Jahren schon entschieden, sich freiwillig in der Deutschen Rentenversicherung zu versichern. Damals hat man sie auch auf die Konstellation aufmerksam gemacht, dass sie zum Beispiel nicht als Arbeitnehmerin pflichtversichert sein könne und gleichzeitig als selbstständig Tätige freiwillige Beiträge zahlt. So weit – so gut.

Nach Jahren der freiwilligen Beitragszahlung wurde ihr Vater pflegebedürftig und sie, als einzige Angehörige, seine Pflegeperson. Die Pflegeversicherung des Vaters zahlte Rentenversicherungsbeiträge auf ihr Versicherungskonto bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV) ein. Aber: Pflegezeiten sind Pflichtbeitragszeiten und haben Vorrang. An das Merkblatt der DRV vor 15 Jahren konnte sie sich verständlicherweise nicht mehr erinnern.

Man könnte aber meinen, die DRV hätte ihrerseits reagieren müssen und ab sofort die freiwilligen Beiträge nicht mehr annehmen dürfen. Doch auch hier wurde die doppelte Beitragszahlung nicht bemerkt. Erst nach Jahren, nach dem Tod des Vaters, hat die DRV eine Kontenklärung durchgeführt und die doppelte Beitragszahlung bemerkt. Die Versicherte bekam ihr eingezahltes Geld während Doppelbelegung zwar zurück, die Rente wird aber merklich geringer ausfallen.